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Mit dem ersten ernsthaften Rivalen in der K.o.-Konkurrenz war das Pokal-Abenteuer der „Wings“ am Mittwochabend beendet. Jede Partie gleicht der anderen – die Starwings geraten schnell in Rückstand, holen wieder auf und zum Schluss reicht es doch wieder nicht.
Beginnen wir mit dem Positiven. Nachdem es nach 15 Minuten bereits 25:40 stand, folgte eine starke Reaktion und zur Pause, nach einem feinen 16:4-Run der Unterbaselbieter, schien die Partie in der Halbzeit neu lanciert – und das Momentum beim Gastgeber.
Drei Minuten des Grauens
Es war die Periode, in welcher Justin Mitchell und Auston Calhoun von ihrer „Verbannung“ auf die Ersatzbank erlöst wurden und halbwegs zeigten, warum sie ihren Lebensunterhalt mit Basketball verdienen. Aber Cheftrainer Roland Pavloski kehrte ab der 21. Minute zur „neuen“ Stammfünf zurück. Man blieb beim 45:47 noch dran, doch dann folgte der totale Filmriss. Drei Spielminuten später stand es 45:59 – Kostic, Verga, Fuchs, Calasan und Smith machten alles, was man tun sollte, aber nicht mehr. Es gab keine Reaktion – man ergab sich dem Schicksal. Danach war der Cupmatch „gegessen“, zeitweise lagen die Walliser mit 22 Punkten in Führung und ab und zu gab es eine dezente Resultatmakulatur. Die Frage nach dem Sieger war längst beantwortet.
Ein Riese mit Schuhgrösse 54
Monthey hat Qualitäten. Vor allem zuhause im Wallis, wenn das Publikum „heiss“ läuft. Am Mittwochabend war es jedoch nur eine Pflichtaufgabe für den BBCM. Denn mit Joël Wright fehlte ein starker Profispieler, der Jamaiker ist derzeit „out of work“. Mikaël Maruotto (28, 200cm), der smarte Franzose mit Schweizer Lizenz, hatte gegen Meister Fribourg Olympic vor vier Tagen noch 21 Punkte erzielt. Gegen die „Wings“ kam der Topskorer erst als 9. (!) Mann ins Spiel – und landete drei Minuten später auf dem Fuss seines Mitspielers Kenneth Rease. Der US-Center der Walliser wird vermutlich 3 – 6 Wochen ausfallen. Mann der Partie war ein 22-jähriger Jüngling namens Boris Mbala. Der Romand durchlief die Olympic-Nachwuchsakademie, einen Platz im Meister-Ensemble von Fribourg bekam er nicht. So spielt er nun in Monthey – gegen die Wings hatte er bis zur 35. Minute eine 100-prozentige Wurfquote; „es machte Spass, weil uns der Gegner gewähren liess“, so Mbala zum Lokalradio, das weiterhin live kommentiert.
„Double-Double“ für Smith
Ryan Smith spielte korrekt (zumindest punktemässig) und holte sich stolze 15 Rebounds. Das persönliche Double-Double zeigt, dass Smith von Woche zu Woche besser wird. Aber einen Match „reissen“ wird der 211-Zentimeter-Mann vorläufig noch nicht. Zu sehr ist er von seinen Mitspielern abhängig. Auch ein Auston Calhoun ist immer noch ein Schatten seiner selbst – und dennoch bleiben Fragen zurück, wenn zwei der vier Berufsspieler in der Hierarchie weit nach hinten gerutscht sind. Am Samstag in Freiburg beim Champions-League-Teilnehmer Olympic und eine Woche später in Monthey (Meisterschaft) wird es erneut sehr schwer werden.
Starwings Basket Regio Basel - Jordi Kueng |